Das wichtigste Training: Das, auf das du keine Lust hast

Es ist später Nachmittag. Dein Arbeitstag war ereignisreich, anstrengend und länger als geplant. In deinem Kalender steht noch: Training. Dein Körper fühlt sich schwer an, dein Kopf sagt: "Nicht heute. Morgen ist auch noch ein Tag." Kennst du diesen Moment?

Genau dieser Moment – dieser winzige Augenblick der Entscheidung zwischen Couch und Training – bestimmt nicht nur deinen Erfolg im Fitnessstudio, sondern prägt dein gesamtes Leben.

Die überraschende Antwort auf die wichtigste Frage

Was ist dein wichtigstes Training? Das Training, das dir am meisten bringt? Das Training, das du niemals ausfallen lassen solltest?

Für viele ist es das, was sie am besten können. Für andere das, was sie am liebsten machen.

Aber hier ist die überraschende Wahrheit:

Dein wichtigstes Training ist das, auf das du KEINE LUST hast.

Warum das ungewollte Training so wertvoll ist

Das Training, vor dem du zurückschreckst, das du verschieben willst, für das du eine Ausrede suchst – genau dieses Training ist der Schlüssel zu deinem Durchbruch. Und hier ist der Grund:

1. Es katapultiert dich aus deiner Komfortzone

Echtes Wachstum passiert nicht, wenn wir tun, was wir bereits beherrschen. Es entsteht genau an der Grenze unserer Fähigkeiten, dort wo Widerstand spürbar wird.

Dein Körper passt sich an Belastungen, die er bereits problemlos bewältigen kann, kaum noch an. Es ist der Widerstand, der echten Fortschritt erzeugt – sowohl körperlich als auch mental.

2. Es trainiert nicht nur deinen Körper, sondern deinen Willen

Mit jedem Training, zu dem du dich trotz innerem Widerstand entscheidest, trainierst du nicht nur deine Muskeln, sondern auch deinen Willen – und diese Fähigkeit überträgt sich auf ALLE Lebensbereiche.

3. Es transformiert deine Identität

Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen:

  • "Ich trainiere, wenn ich Lust habe"

  • "Ich bin jemand, der trainiert – Punkt"

Diese Identitätstransformation ist das Ergebnis all jener Momente, in denen du "Ja" gesagt hast, während dein Kopf "Nein" schrie.

4. Das Gefühl danach ist unbezahlbar

Hast du je bemerkt, wie du dich nach einem Training fühlst, das du fast abgesagt hättest?

  • Stolz statt Schuld: Anstatt den ganzen Tag ein nagendes Schuldgefühl zu haben, erfüllt dich tiefe Zufriedenheit

  • Endorphin-Rush: Dein Körper belohnt dich mit einem natürlichen Hochgefühl

  • Mentale Klarheit: Probleme, die vorher unüberwindbar schienen, werden plötzlich lösbar

Was in deinem Gehirn wirklich passiert

Unser Gehirn ist darauf programmiert, Energie zu sparen. Es ist ein uralter Überlebensmechanismus, der tief in uns verankert ist. Wenn du also keine Lust auf Training hast, ist das völlig normal – dein Gehirn versucht lediglich, Ressourcen zu sparen.

Aber hier kommt der faszinierende Teil:

Wenn du dich trotzdem für das Training entscheidest, lernst du deinem Gehirn etwas Unglaubliches: "Hey, diese Anstrengung lohnt sich tatsächlich!"

Dein Gehirn speichert diese positive Erfahrung ab. Es verknüpft die Überwindung mit den guten Gefühlen danach. Und mit jeder Wiederholung wird diese Verbindung stärker, bis die Überwindung selbst zu einer positiven Erfahrung wird.

Das Momentum-Prinzip: Die unsichtbare Kraft

Eine der mächtigsten Erkenntnisse aus der Verhaltenspsychologie ist das Konzept des Momentums:

  1. Eine schwierige Trainingssession überwinden

  2. Selbstvertrauen und positives Gefühl erleben

  3. Mit diesem Schwung leichter die nächste Session angehen

  4. Eine positive Spirale des Erfolgs erzeugen

Jedes "Ich mache es trotzdem"-Training baut Momentum auf. Dieses Momentum trägt dich durch schwierige Zeiten und beschleunigt deinen Fortschritt exponentiell. Es ist der unsichtbare Vorsprung, den du vor allen anderen hast, die bei Widerstand aufgeben.

Praktische Strategien für den inneren Widerstand

Wie kannst du dieses Wissen praktisch umsetzen?

Die 5-Minuten-Regel

Verpflichte dich nur zu 5 Minuten Training. Diese 5 Minuten sind nicht bedrohlich für dein Gehirn. Einmal angefangen, machst du fast immer weiter.

Visualisiere das Gefühl danach

Erinnere dich bewusst daran, wie gut du dich nach dem letzten schwierigen Training gefühlt hast. Fokussiere nicht auf die Anstrengung, sondern auf das Ergebnis.

Tracking des Widerstands

Führe Buch über jene Trainingseinheiten, die du trotz Widerstand durchgezogen hast. Diese werden deine wertvollsten Trophäen und sichtbare Beweise deiner wachsenden Willenskraft.

Belohne die Überwindung

Schaffe ein System, das nicht nur das Training selbst belohnt, sondern besonders die Überwindung des Widerstands – denn genau dort liegt der wahre Wert.

Der entscheidende Moment

Am Ende läuft alles auf diesen einen Moment hinaus: Den Moment der Entscheidung.

In diesem Moment stehst du am Scheideweg. Der eine Weg – der bequeme, leichte Weg – führt zu momentaner Erleichterung, aber langfristigem Bedauern. Der andere Weg – der des Widerstands – führt durch momentanes Unbehagen zu anhaltendem Stolz und echtem Fortschritt.

Die gute Nachricht? Mit jeder richtigen Entscheidung wird die nächste ein bisschen leichter. Dein Gehirn und du – ihr werdet beide happy, wenn ihr erkennt, dass die Überwindung sich lohnt.

Fazit: Deine beste Version wartet jenseits des Widerstands

Das Training, das du nicht machen willst, ist die Tür zu deiner besten Version. Es ist der Unterschied zwischen mittelmäßigen und außergewöhnlichen Ergebnissen.

Die Person, die du werden willst, existiert jenseits dieser Tür. Sie ist das Ergebnis all jener Momente, in denen du dich für Wachstum statt Komfort entschieden hast.

Also, was wirst du morgen früh tun, wenn der Wecker klingelt und der Widerstand da ist?

 

 

Hallo, ich bin Claudia Bamberg von athletic woman.

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